Die Faszination von Simulationsspielen kennt keine Altersgrenzen und erstreckt sich über alle Plattformen. Der Computer bleibt dabei das Nonplusultra. Die meisten Simulationsspiele – von echten Klassikern über professionelle Rennsimulationen bis hin zu Satire-Simulationen wie dem Goat Simulator – sind auf dem PC zu Hause. Inzwischen finden auch große Titel wie der Landwirtschafts-Simulator von Giants Software ihren Weg auf Konsolen, zumindest auf die leistungsstärkeren Modelle.
PlayStation und Xbox haben in den letzten Jahren immer mehr hochwertige Simulationen erhalten und damit die Fangemeinde dieses Genres deutlich erweitert. Dieser Trend zeigt sich besonders auf den großen Konsolen, denn laut einer statista-Umfrage aus dem Jahr 2023 bevorzugen in Deutschland etwa die Hälfte aller Spieler das Spielen auf solchen Plattformen. Doch wie steht es aktuell um die Nintendo Switch in diesem Bereich?
Die Switch (1)
Die Hybridkonsole von Nintendo bietet zwar einige Simulationen, doch die Auswahl bleibt begrenzt, und selbst gute Titel wie die Bau Simulator-Reihe von Weltenbauer kämpfen mit den technischen Einschränkungen der mittlerweile acht Jahre alten Hardware, die bereits zum Launch als veraltet kritisiert wurde. Zudem wird der eShop von einer Flut an Nachahmungen, insbesondere von Lkw- und Zug-Simulatoren, überschwemmt.
Dabei wäre es naheliegend, dass sich solche Spiele ideal für unterwegs eignen. Dennoch meiden viele Entwickler die japanische Konsole, da die Einschränkungen bei Grafik und Performance zu groß sind. So erhalten einige Spiele seit Jahren keine Updates oder DLCs mehr, da die Entwickler die technischen Hürden einer Portierung nicht mehr überwinden können. So leiden die wenigen Spiele, die dennoch für die Konsole portiert werden, häufig unter einer sehr niedrigen Auflösung und Framedrops, die teils weit unter die Marke von 30 FPS fallen.
Dass sich die Situation auf der neuen Nintendo-Konsole verbessern wird, scheint sicher – doch wie deutlich die Verbesserungen ausfallen, bleibt fraglich.
Switch 2 mit vielen Verbesserungen, aber nüchtern sollte man trotzdem bleiben
Einige glaubwürdige Leaks deuteten es bereits an – die Switch 2 kommt. Nun war es am 16. Januar endlich soweit: Nintendo präsentierte der Weltöffentlichkeit den Nachfolger der beliebten Switch. Mit im Gepäck sind vor allem große Änderungen bei Optik und Haptik. Der Nachfolger wird spürbar größer als sein Vorgänger, und auch die Joy-Cons wirken deutlich „erwachsener“. Die auffällige Blau/Rot-Optik wird künftig nur noch als dezenter Farbakzent genutzt. Zudem werden die Joy-Cons nun magnetisch an der Konsole befestigt, anstelle des bisherigen Schienensystems.
Mit der Präsentation wurden jedoch keine Informationen zur Hardware der Switch 2 geteilt, und wie so oft bei Nintendo, sollte man seine Euphorie noch etwas zügeln. Schließlich ist die Technik hinter den Konsolen des Herstellers traditionell hinter den großen Konkurrenten zurückgeblieben. So war es beispielsweise die einzige Innovation der ersten Switch, ihr ein OLED-Display zu verleihen, um die Grafik zu verbessern – ohne größere Anpassungen an der Hardware vorzunehmen. Dabei hatte Sonys letzter Handheld, die PlayStation Vita, bereits vor über 10 Jahren ein OLED-Panel.
Leider sollten wir auch in dieser Hinsicht keine dramatischen Fortschritte erwarten. Schließlich handelt es sich bei der Switch um einen Handheld, der aufgrund seiner Größe nicht die Power einer PlayStation oder Xbox bieten kann. Zudem hat Nintendo nicht die Marktmacht, um sich auf Grafikmonster zu konzentrieren. Die größten Verkaufszahlen erzielt das Unternehmen nach wie vor mit seinen Eigenmarken wie Super Mario, Zelda und Animal Crossing – Spiele, die bis auf Zelda auch problemlos auf der kleinen Konsole laufen. Zudem sind echte Gaming-Enthusiasten kaum auf der Switch unterwegs; vielmehr sind es vor allem Familien und Kinder, die den größten Markt ausmachen. Nintendo nutzt diese Zielgruppe in der Regel geschickt, indem die ältere Technik zu stabilen Preisen angeboten wird, die nur langsam angepasst werden, was die langfristige Wertbeständigkeit der Konsole unterstützt.
But can it run GTA 6?
Ne, vermutlich nicht. Aber es ist bekannt, dass sich auch SCS Software mit dem Euro Truck Simulator auf einen Konsolenstart vorbereitet. Zwar gibt es noch kein offizielles Datum, doch es ist davon auszugehen, dass es irgendwann soweit sein wird. Die Frage, die sich nun stellt, ist, ob wir künftig auch ETS 2 auf der Switch 2 spielen können. Unsere Vermutung: Ja, das könnte durchaus möglich sein. Wir müssen zwar nicht erwarten, dass die großen Highlights der Gamingbranche, wie zum Beispiel GTA 6, auf der Switch 2 erscheinen, doch wir können sicher sein, dass auch mehr und vor allem qualitativ hochwertige Simulationen ihren Weg auf die Konsole finden werden. Allerdings werden sich die Entwickler auch an die technischen Gegebenheiten der Switch 2 anpassen müssen. Ein TrainSimWorld sieht zwar auf PlayStation 5 und Xbox Series X/S fantastisch aus, kämpft jedoch hin und wieder mit Framedrops. Da die Switch 2 wahrscheinlich nicht mit der gleichen Leistung wie diese Konsolen aufwarten kann, müssen wir vermutlich mit einigen Kompromissen in der Grafik oder Performance rechnen.
Was die Switch 2 letztendlich antreibt, erfahren wir frühestens im April, wenn mehr Details zur Konsole vorgestellt werden. Dann dürfte auch die Performance genauer beleuchtet werden. Bis dahin müssen wir jedoch abwarten und können nur spekulieren, was den Nachfolger antreiben wird.